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Vorschau 100-km-WM Los Alcazares/Spanien
Ein Beitrag von Dr. Norbert Madry

Zum Abschluss der internationalenUltramarathon-Meisterschaften des Jahres 2016 geht es am Sonntag, den 27. November in Los Alcazares an der spanischen Mittelmeerküste über 100km um WM-Ehren.

Laut Startliste werden 118Läufer und 68Läuferinnen aus 35 Nationen antreten – ein quantitativ und vor allem qualitativ hochwertiges Feld:Beide Titelverteidiger, Camille Herron (USA) wie Jonas Buud (SWE) sind gemeldet. Während Camille wieder als klare Favoritin antritt, sollte es Jonas deutlich schwerer haben, seinen Titel aus Winschoten2015 zu verteidigen. Zum ersten Mal wird nämlich Südafrika mit einem kompletten Männerteam vertreten sein, darunter die 4 Comrades-Sieger der letzten 4 Jahre. Wie diese schnellen Läufer mit der für sie ungewohnten Streckenführung, einem relativ eckigen 10km-Rundkurs mit zwei 180-Grad-Wenden und weiteren scharfen Richtungswechseln, zurechtkommen, könnte ab km 60, 70 ein wichtiger Faktor bei der Medaillenvergabe im Einzel wie im Team sein. Neben Südafrika sind auch USA, SWE, JAP und Gastgeber ESP bei den Männern die heißesten Kandidaten sowohl für Einzel- wie Mannschaftsmedaillen.

Die seitens DLV nominierten Athleten findet man unter http://www.d-u-v.org/index.php/berichte-news/103790-nominierte-teams-fuer-die-3-ultra-wms-2016.

Unser Männerteam ist aufgrund der addierten Vorleistungen kein Medaillenfavorit, aber vielleicht gelingt es dieser Mischung aus international Erfahrenen und z.T. echten Neulingen im Nationaldress, sich wieder in die Top 8 (unter 21 möglichen Nationalteams) zu laufen. Florian Neuschwander wird nach seinem spektakulären Schluss-Fünftel bei seiner 100km-WM-Premiere in Winschoten auch aus internationaler Brille wieder eine Top10-Platzierung zugetraut.

Im Frauenrennen ist die Weltjahresbeste, Nele Alder-Baerens, nach ihrem Silberlauf bei der 50km-WM am 11. November natürlich nicht am Start. Neben Camille Herron sind ihre Teamkollegin Sarah Bard als Vorjahres-4., JoasiaZakrzewski (GBR) als 5. von Winschoten, die Schwedin Stina Svensson und vielleicht noch jemand aus dem Team Kroatiens oder Japans die Podiumskandidatinnen.

Die deutschen Frauen sind neben dem Fehlen von Nele zusätzlich dadurch geschwächt, dass Pamela Veith kurzfristig wegen des plötzlichen Todes ihres Vaters absagen musste. Das verbleibende Team wird es in dem Feld von 14 Nationalteams sehr schwer haben. Vorne wird es zwischen USA, Schweden und Japan und vielleicht Kroatien um die Medaillen gehen. Mit einer kompakten Leistung können unsere Frauen es aber vielleicht schaffen, das eine oder andere von der Papierform höher platzierte Team zu überflügeln.

In Spanien geht es dieses Jahr um WM-Medaillen und –Plätze; eine 100-km-Europameisterschaft soll erst wieder nächstes Jahr ausgetragen werden (Ort/Termin aber noch offen). In Los Alcazares wird jedoch parallel zur IAU-WM wieder die Senioren-WM ausgetragen; hier können Michael Sommer als Titelverteidiger in der M50 und Norbert Hoffmann in der M75 um Edelmetall laufen.



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