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HeinzKlattZum Tode von Heinz Klatt

Von Matthias Holtermann

Am 5. August verstarb nach langer Krankheit im Alter von 79 Jahren mit Heinz Klatt ein DUV-Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied.

Heinz wurde 1943 in der Tschechoslowakei geboren, wo er bis zu seinem 29. Lebensjahr lebte. Nach der Spätaussiedlung nach Deutschland 1972 studierte er Geschichte und slawische Philologie an der Universität Gießen und schloss dieses Studium schließlich als Magister ab. Animiert durch die Olympischen Spiele 1960 in Rom, die erstmals im Fernsehen übertragen wurden, begann er seine sportliche Tätigkeit als Dauerläufer und startete zunächst für Dynamo Pilsen, nach seiner Aussiedlung für den LGV Marathon Gießen und schließlich bis 1994 für den TV Goldbach. Von 1970 bis 1996 bestritt Heinz 53 Marathons (PBL 2:34 h) sowie zwölf Hunderter (PBL 8:47 h; uncertified 8:12 h). Auf der Bahn lief er 15:40 min (5000m) und 33:10 min (10'000m), über 25 km Straße 1:29:31 h. Beruflich war er im Lektorat eines Zeitungs- und Zeitschriftenverlags in Aschaffenburg beschäftigt.

Heinz war seit den 1960ern als ehrenamtlicher Leichtathletik-Statistiker tätig, seit den 70ern auch im Ultramarathonbereich, und veröffentlichte als Herausgeber und Redakteur seit den späten 70ern bis 1986 – z.T. gemeinsam mit Antonin Hejda - das „Marathon und 100 km Annual/Jahrbuch“, später „Ultralanglauf Jahrbuch“. Ab 1975 veröffentlichte er als freier Sportjournalist und Statistiker zahlreiche Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften (Condition, Spiridon, Marathon-aktuell). Für das „Main-Echo“ verfasste er Sonderseiten zur Geschichte z.B. des olympischen Marathons, des Boston-Marathons oder zum Marathonlauf der Frauen.

Heinz war der erste Statistiker der DUV und – mit Unterbrechungen – bis 2005 in dieser Position aktiv. Nach Aufgabe seiner Tätigkeit in der DUV wirkte er weitere 5 Jahre im Verein zur Förderung des Ultramarathonlaufs als Statistiker. International war Heinz für das IAU Records Committee tätig.

All seine Tätigkeiten spiegeln Heinz‘ engagiertes Wesen wider. Heinz war ein loyaler und sehr besonnener Kollege.

Sein historisch wertvollstes Verdienst bleiben seine statistischen Zusammenfassungen zu den frühen europäischen 100ern.

Heinz hinterlässt seine beiden Töchter Elisabeth und Eva sowie einen Enkel.

Seine letzte Ruhestätte befindet sich im Friedwald Dreieckstein in Gelnhausen.

Ruhe in Frieden, Heinz!

 

Vorwort „Marathon – 100 km Annual 1981“; Hrsg.: Klatt, Hejda:

Vorwort100kmAnnual1081 Klatt

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