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Norman Mascher-Aspensjö verteidigt souverän Titel bei DM im 24h-Lauf

Bericht von Michael Sommer

Katrin Ochs (LG Filder) mit 212,289 km und Norman Mascher-Aspensjö (SCC Berlin) mit 243,247 km heißen die neuen deutschen Meister über 24h.

Bei den Männern konnte Norman sich mit fast 14 km Vorsprung unangefochten gegen Eike Kleiner (LG Ultralauf) 229,475 km und Manuel Tuna (LG Kindelsberg) mit 217,747 km durchsetzen.

Bei den Frauen gewann Katrin mit 8 km Vorsprung auf Rabea Reinhold (Husumer SV) mit 204,300 km und Sigrid Hoffmann (LG Westerland) 201,084 km. Für Rabea war es der erste 24h Lauf und eine so nicht erwartete km-Leistung. Sigrid verbesserte mit dieser Leistung den bisherigen deutschen Rekord in der W60 um ca. 5km.

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Norman Mascher-Aspensjo und Katrin Ochs, die Sieger bei den Männern und Frauen. (Bilder von Tobias Oemus)

Bei den Männern war Norman der klare Favorit. Er begann mit Rundenzeiten von 7:10 min auf 1,3 km (5:20/km) und hatte am Ende einen Durchschnitt von 5:55 min/km. Während der ersten Rennhälfte waren ihm noch eine größere Zahl an Läufern mit Anstand und Abstand von 2-6 km auf den „Fersen“. Bei Halbzeit hatte Norman 131 km erreicht, was viel erwarten ließ. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Eike, nach einem sehr verhaltenen Beginn, von Platz 13 auf Platz 5 vorgearbeitet, wobei er mit 120 km schon hier über 11 km Rückstand hatte. Von den vor ihm liegenden Läufern folgten mit René Strosny (228 km) und Dmitry Prokhorov (223 km) zwei Nicht-DM Teilnehmer, die am Ende noch vor dem Drittplatzierten Manuel Tuna lagen. Manuel hatte zur Hälfte wie Eike 120km stehen. Silber und Bronze war hier noch völlig offen. Unbeirrt konnte sich Eike dann aber durch viele Stunden konstanter Rundenzeiten sicher auf Platz 2 schieben. Einzig René kam dann wieder näher. Entscheidend für Normans Erfolg war hier sein sehr guter Fitnesszustand und seine mentale Stärke, die ihm es ermöglichten auch während und nach dem Starkregen seinen Laufrhythmus kontant zu halten. Das trotz Kleiderwechsel, die durch das Aprilwetter recht häufig angesagt waren. Ein Ziel von Norman war, neben der Verteidigung seines Titels aus dem Vorjahr, sich auch noch mit einer Leistung über 240km für die WM im Oktober in Albi zu empfehlen. Dies ist ihm eindrucksvoll gelungen.

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Eike Kleiner und Manuel Tuna auf Platz 2 und 3 der DM Wertung. (Bilder von Tobias Oemus)

Bei den Frauen ging Katrin erst nach knapp zwei Stunden in Führung, da nur sie das viel zu hohe Tempo halten konnte. Schnell setzte sie sich ab und hatte nach 12 h 131 km. Das waren 8 km Vorsprung auf Stephanie Schöffzeck (118km), 13 km auf Rabea Reinhold und 17 km auf Sigrid Hoffmann und Nicole Linke (110km). Doch in der Nacht schwanden bei Katrin dann zusehends die Kräfte. Das Tempo sackte nach 14 h deutlich ab. Mit enormen Kampfgeist lief und ging sie Runde für Runde weiter. Hier war schon klar, dass für Katrin weder eine A-Kadernorm oder Bestleistung möglich sein würde. Als dann der Starkregen kam, ging es bei ihr nur noch um den Titel. Ein Titel der ihr noch in der Sammlung der Deutschen Meistertitel über die 5 verschiedenen Ultradistanzen fehlte. Dies ist noch keinem/r Läufer:in in Deutschland gelungen.

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Rabea Reinhold und Sigrid Hoffmann auf Platz 2 und 3 der DM Wertung. (Bilder von Tobias Oemus)

Bei den Mannschaften der Männer siegte die LG Ultralauf mit 633,264 km in der Besetzung Eike Kleiner, Klaus Haake und Adam Hetmanski. Der 2. Platz ging an die einheimische Mannschaft vom Lauffeuer Fröttstädt e.V. (Dominik Voigt, Marcel Tobias Petermann, Aurel Weber) mit 590,661 km. Der dritte Rang ging an die TV Refrath (Alexander Hoerniss, Niklas von der Assen, Lukas Kley) mit 567,575 km.

Bei den Männern 50+ siegte die LG Ultralauf mit 633,264 km in der leicht veränderten Besetzung Klaus Haake, Adam Hetmanski und Hans-Dieter Jancker. Auch hier ging Platz 2 an die Mannen von Lauffeuer Fröttstädt e.V. (Dominik Voigt, Aurel Weber, Uwe Lienert) mit 576,155 km. Der dritte Rang geht an die zweite Mannschaft der LG Ultralauf (Dirk Minnebusch, Thomas Kornexl, Holger Lachmann) mit 542,843 km.

Bei den Frauenmannschaften konnte sich die Mannschaft der LG Mauerweg Berlin mit 537,015 km in der Besetzung (Lore Steiner, Mandy Gandecki, Dorothee Serries) gegen die LG Ultralauf (Antje Knobloch, Petra Fornaçon, Gisela Vorstermanns) mit 498,229 km durchsetzen. Dritte wurde die zweite Mannschaft der LG Mauerweg Berlin (Kristin Drechsler, Nicole Linke, Birgit Roth) mit 462,936 km.

Wie schon bei den Frauen, war die Mannschaft der LG Mauerweg Berlin auch bei den Frauen 50+ erfolgreich. Kein Wunder, da die Mehrzahl auch hier gewertet werden konnte.

Mit 519,029 km gewannen Lore Steiner, Dorothee Serries und Kristin Drechsler Gold. Den 2. Platz belegte die LG Ultralauf (Antje Knobloch, Petra Fornaçon, Gisela Vorstermanns) mit 498,229 km. Dritte wurden auch hier die LG Mauerweg Berlin (Birgit Roth, Martina Pahmeyer, Andrea Möhr) mit 410,243 km.

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Siegerehrung (Bild von Michael Sommer)

Was am Samstag, durch den stetigen Wechsel von warmer Sonne und nasskalt durch Regenschauer, bei vielen noch die Magenprobleme waren, waren am Ende die Steigung auf der Strecke, die muskulär ihren Tribut forderte. Bei über 150 Runden werden aus den 10 Höhenmetern/Runde eben über 24 h auch über 1500 hm, die es zu überwinden galt, ohne im Tempo nachzulassen. Und wer dann am Sonntag früh um 8 Uhr noch Kräfte hatte, dem forderte der Starkregen dann nochmals alles ab. Am Ende strahlte aber allen noch einmal die Sonne.

Beeindruckend die beiden deutschen Rekorde und die beiden Weltbestleistungen die bei den Senioren erzielt worden sind.
Werner Stöcker (LG Wittgenstein) erreichte in der M85 142,045 km. Damit verbesserte er die alte Weltbestleistung in der M85 um ca. 18km.

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Werner Stöcker rechts (Bild von Tobias Oemus)

Sigrid Hoffmann (LG Westerwald) konnte den Deutschen Rekord in der W60 um 15,975 km auf 201,084 km steigern.

Sigrid Eichner (LG Mauerweg Berllin gelang mit 105,288 km ein neuer Deutscher Rekord in der W85, wobei ihr die Weltbestleistung verwehrt bleibt, da sie erst später im Jahr 85 wird.

Diese Weltbestleistung in der W85 konnte dann Ursula Dinges (Spiridon Frankfurt) mit ihren 103,434 km erzielen, da sie bereits 85 Jahre alt ist. International zählt das exakte Geburtsdatum für die Einordung in die Altersklassen, nicht der Jahrgang wie für die deutsche AK Einteilung.

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Ursula Dinges und Sigrid Eichner (Bild von Tobias Oemus)

Eine beeindruckende Meisterschaft stellten die Helfer des Lauffeuer Fröttstädt unter der Leitung von Gunter Rothe auf die Beine. Für eine erstklassige Atmosphäre sorgte eine Strecke durch das Grün des Schlossparks, das historische Ambiente von Schloss und Museum, eine Verpflegungszone im Zelt und nicht zuletzt die Moderatorin vom MDR und ihr Kollege, die mit Musik und flotten Sprüchen alle bei bester Laune hielten oder neu motivierten. Dazu kamen die Hilfsbereitschaft und der unermüdliche Einsatz der vielen in orange gekleideten Helfer des Vereins.

Alle Ergebnisse, auch die Altersklassenplatzierungen finden sich in der DUV Statistik Datenbank. Auf der Homepage des Veranstalters ist in Kürze Download der individuellen Urkunde mit persönlichem Foto verfügbar. Weitere Bilder hat Tobias Oemus bereitgestellt. Bei Verwendung bitte Copyright beachten und Tobias als Fotograf angeben.

 

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