Vorbericht zur Deutschen Meisterschaften der DUV im 50-Kilometer Lauf
Im Bemühen attraktive Areale großer deutscher Innenstädte dem Ultralaufen zu erschließen erfolgte vor Jahresfrist die Vergabe der DM über 50km nach Berlin. In den Vorabsprachen war schnell klar: das wird ein attraktives Rennen, im Gelände am Olympiastadion von Berlin.
Weit gefehlt nun, die Marktmacht von „König Fußball“ zerstörte diese Illusion. Die Details können diskutiert werden, andernorts, wenn gewünscht. Fakt ist: der Mannschaft um Volkmar Scholz ist es gelungen in kaum zwei Wochen eine Alternative aus dem Boden zu stampfen. Die nun zu durchlaufende Runde ist in vielen Wettbewerben erprobt, wurde eigens neu vermessen und deshalb geringfügig verändert. Bei allen Startern bleibt uns nur „Entschuldigt bitte!“ zu sagen - letztlich haben wir nicht alle juristischen Mittel ausgeschöpft sondern lieber die Energie der letzten Tage auf den Ersatz konzentriert. Bis zuletzt werden wir daran arbeiten, die Rahmenbedingungen Stück für Stück zu verbessern. Jedoch ist es nicht unsere Absicht der letzten Tage gewesen, jeden Zugewinn an Qualität sofort in Rundbriefen zu veröffentlichen.
Zum sportlichen Teil. Die 21. Meisterschaft steht aus meiner Sicht ganz im Zeichen zweier Bewerbe: einerseits die Frage, ob es den doppelten Deutschen Meistern Nele Alder-Baerens und Niels Bubel gelingen wird jeweils das Triple zu komplettieren. Angesichts des Starterfeldes bin ich geneigt zu sagen: wenn alles „normal“ läuft wird das geschehen. Beiden wird allerdings die Verlegung in den Plänterwald nicht zum Vorteil gereichen, beide haben ja im Wahrnehmungsbereich leichte Einschränkungen durch die Natur auferlegt bekommen. Da ist eine Konfrontation mit der neuen Situation sicher noch schwieriger. Die andere bemerkenswerte Tatsache ist das Aufkommen an Mannschaften. Wenn alle Starter das Ziel erreichen könnten am Ende 52 Teamresultate in den Ergebnislisten stehen. Die Meisterschaftsrekorde des DLC Aachen bei den Frauen (11:22:42h) sowie des Vorjahressiegers Die Laufpartner bei den Herren (3:17:13h) könnten Samstagabend bereits in den Geschichtsbüchern nur noch als Fußnote vermerkt stehen. Im Feld der 51 Frauen ragt dabei die Besetzung des Ultra-Sportclubs Marburg heraus. In der Besetzung Nele Alder-Baerens, Astrid Staubach und Antje Krause ist jenseits aller Unwägbarkeiten eines Ultralaufes ein Podiumszentrum für eine andere Mannschaft nur schwer denkbar. Die Titelverteidigung scheint hier ebenso Programm wie bei den Herren. Das siegreiche Trio des Vorjahres (Niels Bubel, Gerrit Wegener, Samalya Schäfer) ist wiederum gemeinsam am Start. Ergänzt wird es unter anderem von Sebastiaan Franke, wobei auch „Altmeister“ Lennart Sponar für eine Überraschung im Team gut sein kann.
Die Vergabe an einen Berliner Verein hat zur Folge, dass sich naturgemäß viele Sportler der Hauptstadtregion im Startbereich einfinden werden. Quantitativer Marktführer dürfte hier das Team der LG Mauerweg sein, das ja bereits in Rodgau durch seine breite Aufstellung beeindruckt hat. Die Sportler um Alexander von Uleniecki und Andreas Deak bringen sage und schreibe 43 (!!!) Starter an die Linie. Die LG Nord verblasst da mit „nur“ 23 Einträgen in der Voranmelderliste. Der dritte große Ultralaufverein der Region, Die Laufpartner, bringt es auf 18 Starterinnen und Starter. Ebenso im zweistelligen Meldebereich: die LG DUV sowie der LC BlueLiner. Und da wir schon bei Zahlen sind ….. der Weg zur Medaille in der AK 50 männlich führt über 43 Bewerber, einer davon heißt Michael Sommer und war bei der Erstauflage der Meisterschaften vor zwanzig Jahren bereits dabei, belegte Platz zwei und ist der bis dato einzige Läufer der nicht Deutscher Meister geworden ist, obwohl er unter 3 Stunden gelaufen ist…… vielleicht wird auch dieser Fakt am Ende des Tages korrigiert. Euch allen einen schönen Lauf,
Jörg Stutzke