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flughafengPrima Abschluss der internationalen Ultralaufsaison 2015

Für die erste IAU-WM über 50km in Doha/Katar am letzten Freitag, den 4. Dez. 2015, war von deutscher Seite nur ein Miniteam nominiert worden, nämlich die deutschen Meister der beiden letzten Jahre über diese kürzeste Ultrastrecke: Nele Alder Baerens (Ultra Sport Club Mrburg) und Niels Bubel (Die Laufpartner Berlin). Beide bewiesen bei ihrem Debüt im Nationaltrikot, dass sie auch international absolut konkurrenzfähig sind. Beide belegten mit gut eingeteilten Rennen Top10-Platzierungen mit den Rängen 8 bzw. 9 im Frauen- bzw. Männerfeld.

Beide Einzelsieger kommen aus den USA: Tony Migliozzi und Camille Herron sicherten sich den Sieg bei den Männern bzw. Frauen. Die erstmals bei einer IAU-WM aufgetretenen Kenianer holten mit Arnold Kibed Kiptao und Samuel Ongeki den zweiten und dritten Platz; auch der Vierte im Ziel war ein Läufer aus Kenia, Charles Wachira Maina, der damit den Teamerfolg Kenias vor den USA absicherte. Hinter Camille Herron holten Marija Vrajic aus Kroatien Silber und Catrin Jones Bronze; bei den Frauen ging die Teamwertung an Kroatien vor Kanada und Australien.

Bei der Premieren-WM gab es einen sehr attraktiven Rennverlauf im Männerfeld: eine zunächst grosse Führungsgruppe von rund 20 Läufern zerfiel ab km10 allmählich, zunächst, weil einige offensichtlich ihre Kräfte bei den nicht ganz einfachen Bedingungen (Wind und Wärme) zu optimistisch eingeschätzt haben. Nach 20km setzten sich dann mit einem kleinen Zwischenspurt Mike Fokorani (ZIM) und Charles Wachira Maina allein an die Spitze und duellierten sich zwei, drei weitere 5km-Runden lang. Letztlich verzockten sie damit ihre möglichen Medaillen und landeten am Ende auf den Plätzen 4 und 7. Tony Migliozzi blieb mit etwas konstanterem Tempo immer in Reichweite und übernahm kurz vor km 40 die Spitze. Letztlich unangefochten mit 3 ½ Min Vorsprung siegte er in 2:52:09h. Eine gute Renneinteilung war auch der Schlüssel zum Top10-Platz für Niels Bubel, der sich von Platz 30 nach 5 km über Platz 22 nach 15 km und Platz 17 nach 30 km noch im letzten Drittel des Rennens unter die besten 10 schieben konnte.

Im Rennen der Frauen dagegen setzte sich Camille Herron/USA, die 100km-WM-Erste von Winschoten, zunächst noch mit Landsfrau Caitlin Smith zur Seite, gleich von Anfang an energisch ab. Sie siegte hochüberlegen in 3:20:59 h mit über 7 min Vorsprung; damit ist sie in diesem Jahr Doppelweltmeisterin über 50 und 100km und sicher die Ultraathletin 2015. Nele Alder-Baerens hatte als relativ Hitze-resistente Läuferin eine etwas offensivere Taktik gewählt und war nach Platz 11 bei km 5 danach immer unter den Top 10. Auf Platz 8 war sie kurz vor km 35 vorgelaufen; in der letzten Runde geriet diese „Endkampf“-Platzierung noch mal schwer in Gefahr, als die vor dem Rennen als Medaillenkandidatin gehandelte Kroatin Nikolina Sustic nach 47.5 km auf Nele auflief, aber Nele konterte mit einer imposanten Temposteigerung und hielt ihre Konkurrentin mit mehr als 1 min in Schach.

Damit haben Nele und Niels als Mini-Vertretung der Deutschen Ultralaufszene einen glänzenden Einstand im Nationaldress gefeiert und die insgesamt sehr gute Bilanz bei den Ultralauf-WMs 2015 mit zwei weiteren Top-10-Plätzen bereichert. Klasse!

Auch vielleicht interessant zum Nachlesen: Der Thread mit Live-Kommentaren im DUV-Forum: http://forum.d-u-v.org/forum/viewtopic.php?f=11&t=3578

Ein Beitrag von Dr. Norbert Madry

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